top of page

Wofür brennen wir? Was macht uns stark? Alles andere machen schon die Anderen



Ich war im inneren Herbst und in dieser Saison war FOKUS, beziehungsweise ein fehlender Fokus das Thema, dass sich mir im Außen spiegelte.


Durch die Kälte waren die Leitungen für die Tränkebecken der Pferde in den Offenställen eingefroren und ich konnte jeden Morgen und jeden Nachmittag Wasser schleppen. 8 Pferde & 3 Schafe - viel Wasser !!! Ich hatte nicht wie üblich Zeit, ohne Wecker aufzuwachen, mir morgens die Karten zu legen und bei mir anzukommen, sondern hatte einfach mal ne Stunde extra Arbeit, die ich nicht auf später legen konnte. Diese eine Stunde am Morgen machte sich am ganzen Tag bemerkbar und ich musste erkennen, dass ich einem alten Muster verfallen war: Andere kommen zuerst und für meine Bedürfnisse ist kein Raum.


Dadurch, dass ich morgens nicht mit mir anfing und keine achtsame Verbindung zu mir geschaffen hatte, hatte ich darüber hinaus und über den Tag hinweg ganz automatisch noch viel mehr Aufgaben erledigt, als mir gut tat. Einfach weil ich mich mental nicht klar und stark genug fühlte, um für mich und meine Bedürfnisse einzustehen.

Mein Ego war natürlich zufrieden: ich habe mich auslaugen lassen und konnte mich 'wie so viele Andere', guten Gewissens aufregen.


Meine Laune war am Tag des Shoots im tiefsten Dunkelkeller angelangt und als ich um 7 Uhr aufwachte, hatte ich vier Stunden, um mich mental in einen vorteilhafteren Vibe zu entwickeln. Die Tiere mussten mal kurz mit dem Nötigsten klarkommen, denn ich war im Vorbereitungsmodus für das Shooting. Ich war müde, mein Körper steif, mein Gesicht aufgequollen.... fühlte mich orientierungslos und hatte einfach keine verdammte Ahnung, was ich mit den Photos ausdrücken wollte.


Ich war im 'was wäre sinnvoll' Modus. Was könnte wirken.... was will ich vermitteln. Ich hatte ein paar Affirmationen, um mich in meinem Selbstwert zu unterstützen, aber die halfen nur minimal. ich brauchte Sicherheit. Darauf kam mir: Könnte ich Photos mit den Pferden machen?...hhmmmm verblüffenderweise NEIN. Pferde symbolisieren Freiheit, aber ich fühle mich auf einem Pferd nur frei, wenn ich mich vorher schon frei fühle, nicht, weil mir das Pferd Freiheit gibt.


Ich hockte am Küchentisch, mit Kaffee und Porridge ... und der Frage 'Worum gehts mir?'. Und das Wort 'Freiheit' schoss mir ins Bewusstsein. 'Freiheit' puhhhh und Tränen flossen. FREIHEIT! Das Wort schien mir oft so ausgelutscht und plötzlich war es DER WERT!!!

Freiheit: mich in meinem Körper sicher zu fühlen, eigene Entscheidungen treffen zu können... lebendig sein zu können. Ich merkte, dass meine Ausbildung zur Sexualtherapeutin viel mehr war, als ich mir oft eingestehen konnte: sie bedeutet für mich, dass ich Freiheit in die Welt bringen kann und DAS macht mich groß! DAFÜR schlägt mein Herz! Und ein jüngeres Ich muss unter Tränen lachen, weil ihre geheilte Vergangenheit Licht in die Welt bringen kann, überzeugt, dass sexuelle Übergriffe in einer Gesellschaft abnehmen, in der Sexualität in ihrer ganzen Natürlichkeit verantwortungsvoll gelebt wird.


Darüber hinaus brenne ich dafür, Lebendigkeit in Menschen entfachen zu können, denn gelebte Sexualität ist auch gelebte Lebensenergie, Kreativität, Verspieltheit und tiefe Weiblichkeit, in ihrer Annahme und vollkommenen Hingabe an das Leben.


mmmmhhhhhhhh..... Wofür brennen wir? Was macht uns stark?

Alles andere machen schon die anderen.


In Liebe und Dankbarkeit

Wiebke





40 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Post: Blog2_Post
bottom of page